Vor dem ersten Besuch


Unsere Trainings sind kein Playspace und zielen auf eine sportlich formale und technische Atmosphäre ab.

Wollt Ihr bei uns aktiv fesseln lernen, müsst Ihr einmal unseren Einführungs-Workshop besuchen. Dort bekommt Ihr alle wichtigen Informationen für den reibungslosen Einstieg und lernt die ersten Fesselungen, die Ihr im Training wiederholt und vertieft. Informationen zum Einführungs-Workshop findet Ihr hier.

Begleitet Ihr jemanden zum Training als zu fesselnde Person, müsst Ihr den Einführungs-Workshop selbst nicht besucht haben.

Benötige ich Vorkenntnisse?
Ihr benötigt keine Vorkenntnisse, da nach der Didaktik zunächst die Grundlagen vermittelt und geprüft werden, bevor es an komplexere Fesselungen geht.

Sportliche Bekleidung
Allgemein kann man sagen, dass wir ein Sportverein sind. Daher trainieren wir in sportlicher Kleidung ohne Schuhe. Trainiert wird barfuß oder in Socken.
Wir bitten Euch, auf Straßenkleidung zu verzichten. Kommt in bequemer sportlicher Kleidung, idealerweise enganliegend. T-Shirt und Hose sind bestens geeignet.
Zu weite Kleidung, Knöpfe oder Bügel-BHs können Druckstellen verursachen und im schlimmsten Fall sogar zu Verletzungen führen. Beliebt sind daher Sporthosen ohne Druckknöpfe oder Reißverschlüsse, Leggings, Strumpfhosen, Tops oder T-Shirts. Ihr könnt Euch bei uns vor Ort umziehen. Am Ende des Trainings wird ohnehin alles voller Fusseln sein. 

Kommt Ihr zu einem Workshop, kann die gewünschte Bekleidung anders sein, je nach Thema und ob der Workshop theoretisch oder praktisch ist. In der jeweiligen Workshop-Beschreibung findet Ihr auch Details, auch ob Ihr Euch zu zweit oder als Einzelperson anmelden müsst.

Wird auf mich individuell eingegangen?
Es ist Gruppenunterricht, aber alle lernen in ihrem eigenen Tempo. Unterschiedliche Level trainieren nebeneinander. Unsere Trainerinnen und Trainer korrigieren im direkten Kontakt, geben Tipps zu Technik und Körperhaltung und wiederholen die Elemente mit Euch oder zeigen den nächsten Schritt.

Ich habe noch keine eigenen Seile, welche Seile eignen sich für Bondage?
Ihr könnt anfangs Seile von uns leihen. Wir fesseln ausschließlich mit Juteseilen (oder Hanfseilen). Diese müssen jedoch vorher aufwändig bearbeitet werden.

Es ist sinnvoll, dass Ihr verschiedene Seile in die Hand nehmt, bevor Ihr eine Kaufentscheidung trefft. Im Training könnt Ihr viele verschiedene Seiltypen sehen und andere Lernende fragen, ob Ihr deren Seile einmal ausprobieren könnt. Verschiedene Personen haben unterschiedliche Vorlieben, was das richtige Seil betrifft und können Euch Tipps geben.

Kann ich mir eine Flasche Wasser zum Training mitbringen?
Ihr solltet Eure eigenen Getränke in wiederverschließbaren Behältern und auch etwas zu Essen mitbringen. Wir verkaufen keine Getränke.

Was passiert, wenn ich kurzfristig (aus wichtigen Gründen) absagen muss?
Natürlich könnt Ihr absagen, aber es wäre dann auch gut, wenn Ihr das rechtzeitig mitteilt. Um Euch Kosten zu ersparen, versuchen wir, die frei werdenden Plätze aufzufüllen.
Trainings finden in Mieträumen statt. Daher bitten wir um Euer Verständnis, dass wir bei kurzfristiger Absage keine Rückerstattung ermöglichen können.
Bitte halte eine Frist von mindestens 24 Stunden für eine Absage ein.
Bei Workshops kann sich das ein wenig anders gestalten.

Sicherheit


Shibari kann physische und emotionale Risiken mit sich bringen, insbesondere wenn es falsch durchgeführt wird oder wenn die Beteiligten keine Erfahrung haben. Es ist daher von größter Bedeutung, dass Sicherheitsprotokolle und -techniken beachtet werden, um Verletzungen oder Schäden zu vermeiden und die entsprechenden Risiken zu beherrschen und zu minimieren.

Die Sicherheitsmaßnahmen beim Shibari sind von entscheidender Bedeutung, um die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Beteiligten zu gewährleisten. Dazu gehören:

Geeignete Seile und Sicherheitsausrüstung:
Der Einsatz von hochwertigen und für Shibari geeigneten Seilen ist entscheidend. Mindere Qualität oder ungeeignete Materialien können Verletzungen oder andere Gefahren hervorrufen. Eine wichtige Vorsichtsmaßnahme ist eine gut erreichbare Sicherheitsschere oder ein Sicherheitsmesser, um Seile im Notfall schnell durchschneiden zu können.

Kenntnis und Verwendung spezieller Knoten und Techniken:
Die fesselnde Person sollte die Fertigkeiten und Techniken des Shibari beherrschen und die Fähigkeiten der gefesselten Person berücksichtigen. Je nach Fertigkeiten, Fähigkeiten, Erfahrung und Tagesform aller Beteiligten sollte die Aktivität entsprechend angepasst werden.
Shibari erfordert spezielle Knoten und Varianten der Seilplatzierung, die dazu dienen, das Risiko von Verletzungen zu minimieren. Das Erlernen und der korrekte Einsatz dieser Techniken ist unerlässlich, um gesundheitliche Risiken zu verringern und sich auf die gefesselte Person fokussieren zu können.

Physische Grenzen:
Alle Beteiligten sollten ihre eigenen physischen Grenzen verstehen und respektieren. Dies beinhaltet die Fähigkeit, körperliche Beschwerden oder Gesundheitsprobleme zu kommunizieren und auf mögliche Warnzeichen zu achten. Physische Grenzen sowie die Fähigkeiten, diese wahrzunehmen, können durch den Konsum von Alkohol oder anderen bewusstseinsverändernden Substanzen beeinträchtigt werden. Wir setzen voraus, dass alle Beteiligten an einem Training im vollen Besitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte teilnehmen.

Psychische Grenzen:
Die psychische Gesundheit und das emotionale Wohlbefinden der Beteiligten sind ebenfalls von großer Bedeutung. Eine offene Kommunikation über Vorlieben, Abneigungen, Ängste und Grenzen ist unerlässlich. Shibari kann emotionale Reaktionen hervorrufen. Es ist uns wichtig, die emotionalen Bedürfnisse und Grenzen der Beteiligten zu berücksichtigen. Wir wollen einen Raum schaffen, in dem sich alle Beteiligten sicher fühlen, ihre emotionalen Bedürfnisse auszudrücken und diese Gefühle respektiert werden.
Vor jeder Shibari-Session ist es unerlässlich, offen zu kommunizieren und die ausdrückliche Einwilligung aller Beteiligten einzuholen.
Dies sollte auch Signale für das Abbrechen oder Anpassen der Aktivität einschließen. Mehr Details und unsere Trainingskultur findet Ihr hier.

Ausbildung durch erfahrene Trainerinnen und Trainer:
Wir glauben, sich von erfahrenen Trainerinnen und Trainern ausbilden zu lassen, macht einen Unterschied zur autodidaktischen Herangehensweise. Um die Techniken und Sicherheitsaspekte zu erlernen, kontrollieren und korrigieren wir Seilplatzierung, Seilspannung und Ausführungsgenauigkeit. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von Verletzungen zu minimieren und lässt die Lernenden die Prinzipien der einzelnen Techniken besser verinnerlichen.

Konsens


Es ist wichtig, dass Zustimmung  jederzeit freiwillig und bewusst von allen erteilt wird, und dass die Grenzen und Wünsche aller Beteiligten respektiert werden. Im Osada Kinbaku Dojo e.V. messen wir dem Konsens einen großen Wert zu, um eine sichere und positive Erfahrung für alle Beteiligten zu gewährleisten. 

Das Konzept des "Wheel of Consent" nach Betty Martin ist ein wichtiger Bestandteil unseres Ansatzes, um sicherzustellen, dass alle Handlungen einvernehmlich erfolgen und die Wünsche und Grenzen aller Individuen respektiert werden.

Das "Wheel of Consent"  besteht aus vier Quadranten:
Dienen, Nehmen, Erlauben und Annehmen

Diese Aspekte helfen, die verschiedenen Dynamiken von Zustimmung zwischen zwei oder mehreren Personen zu verstehen. Der Fokus des "Wheels of Consent" liegt darauf, dass sich die einzelnen Personen bewusst entscheiden, was sie geben und/oder empfangen möchten, und dass dies klar kommuniziert wird.

Kostenloses Infomaterial zum "Wheel of Consent" findet ihr auf der Seite von Betty Martin: Wheel of Consent

Trotzdem sollte beachtet werden, dass alles Wissen und Lernen auch hier dazu dient, Risiken zu minimieren. Das Risiko einer ungewollten Konsensverletzung, damit meinen wir das unbewusste und nicht beabsichtigte Übertreten einer Grenze, kann nur sehr schwer komplett vermieden werden, wie auch bei physischen Unfällen.
Hier ist es wichtig, einen wohlwollenden Umgang miteinander zu pflegen, Verantwortung zu übernehmen und Reflektion zuzulassen. In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, Mediator:innen einzuschalten. Falls ihr ein Anliegen habt, scheut euch nicht, uns anzusprechen.

Eine Person ohne deren Zustimmung zu fesseln oder Handlungen vorzunehmen, zu denen sie nicht zugestimmt hat, stellt einen Straftatbestand dar.
Und auch wenn dies in der Umkehrung nicht auf aktiv fesselnde Personen zutrifft, sind dennoch auch deren Grenzen klar zu beachten.

Der Konsens im Training / Unsere Trainingskultur


Ein respektvolles Miteinander und gegenseitige Zustimmung sind essentiell für unsere Trainingskultur.

Unsere Trainerinnen und Trainer sagen die Übungen an und überprüfen diese, wobei es gelegentlich notwendig sein kann, die gefesselte Person zu berühren, um die Sicherheit und Effektivität der Übung sicherzustellen.
Wenn aus irgendeinem Grund eine Übung nicht durchgeführt werden kann, sei es aufgrund einer akuten Verletzung oder aus anderen Gründen, ist es die Verantwortung der Trainierenden, dies den Trainerinnen und Trainern mitzuteilen.

Die fesselnde Person übernimmt die Verantwortung, ihre Übungspartner:innen vor dem Training über den Ablauf aufzuklären. Sofern es vor dem Training von Euch nicht anders kommuniziert wird, gehen unsere Trainerinnen und Trainer davon aus, dass die gefesselte Person zu Korrekturzwecken von ihnen berührt werden darf.

Die gefesselte Person ermöglicht der fesselnden Person das Training. Daher ist es am Ende eines Trainings üblich, dass sich die fesselnde Person bei der gefesselten Person bedankt.
Es ist uns wichtig, dass Ihr diese Grundsätze auch wechselnden Trainingspartner:innen kommuniziert.
Ihr könnt neuen Trainingspartner:innen zum Beispiel diese Seite empfehlen.